Unterstützung für krebskranke Kinder
Burglengenfelder Schüler sammeln für Selbsthilfegruppe in Amberg-Sulzbach
Seit zehn Jahren engagiert sich Frau Petra Waldhauser bei der Selbsthilfegruppe für krebskranke Kinder in Amberg-Sulzbach e.V., seit drei Jahren leitet sie diesen ehrenamtlichen Verein als Vorsitzende. Keine leichte Aufgabe und doch eine Passion. Wenn man sie von ihren Erfahrungen sprechen hört, muss man einfach nur zuhören. Man kann sich den Geschichten nicht entziehen. Am Freitag, den 15. Dezember 2017 ließ sie die Klasse 8c des Johann-Michael-Fischer-Gymnasiums in Burglengenfeld und deren Klassenleiterin Frau Michaela Sperr teilhaben an ihren Erfahrungen, an schönen und traurigen Erlebnissen.
„Ich fand den Besuch sehr interessant und auch ziemlich traurig. Viele Kinder in unserem Alter machen sich Sorgen darüber, ob sie die neuesten Schuhe haben können. Sie sollten glücklich sein, gesund zu sein, weil Gesundheit nicht selbstverständlich ist. Sie ist das größte Geschenk.“ (Jonas Greller)
So haben wohl alle Schülerinnen und Schüler empfunden, als Frau Waldhauser von ihrer Arbeit erzählt hat. Die Selbsthilfegruppe existiert seit 2003 und finanziert sich nur aus Spendengeldern. Sie arbeitet eng mit den benachbarten Krankenhäusern zusammen und kümmert sich nicht nur um die an Krebs erkrankten Kinder, sondern auch um deren Eltern und Geschwisterkinder, auch über den Tod der betroffenen Kinder hinaus. Oft leidet die Familie mehr als die Kinder selbst, die einen so schlimmen Schicksalsschlag erleiden und sehr tapfer mit ihrer Krankheit umgehen. 80% der Kinder können den Krebs besiegen. Das sind die schönsten Momente. 20% sterben, in den häufigsten Fällen an Leukämie oder einem Gehirntumor. So hat es sich die Selbsthilfegruppe auch zu einer wichtigen Aufgabe gemacht, letzte Wünsche der Kinder zu erfüllen. Frau Waldhauser erzählte von einem achtjährigen Jungen, dessen größter Wunsch es war, einmal im Leben ins Kino zu gehen. Aufgrund der hohen Infektionsgefahr war es ihm nicht möglich, einen „normalen“ Kinobesuch zu machen. An einem Samstagnachmittag öffnete das Kinocenter Maxhütte nur für ihn und zwei seiner Freunde einen der Kinosäle.
Die Selbsthilfegruppe hilft Familien auch finanziell, indem zum Beispiel die Fahrtkosten zu Therapien im Krankenhaus übernommen werden oder es den Eltern ermöglicht wird, während der oft langwierigen Behandlungen nah bei ihren Kindern zu sein. Finanziert werden Therapeutische Reitstunden oder Musiktherapien. Sehr wichtig sind aber auch Gespräche. Regelmäßig finden Elterntreffen zum Austausch statt, die Vermittlung psychologischer Unterstützung ist eine der Kernaufgaben.
Bewegt ließen sich die Schülerinnen und Schüler auf das Gespräch über ein sehr trauriges Thema ein und freuten sich schließlich, die Selbsthilfegruppe mit einer Geldspende unterstützen zu können. Der Erlös aus einem Kuchenverkauf am Johann-Michael-Fischer-Gymnasium, welcher von der Schülerin Cäcilia Michl angeregt worden war, wurde von den Klassensprechern Alicia Cistecky und Finley Winterstein als kleines Weihnachtsgeschenk an Frau Petra Waldhauser überreicht. Diese bedankte sich sehr herzlich für die 300 Euro und zeigte sich sehr beeindruckt von dem sozialen Engagement der Klasse 8c.
„Der Besuch hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich habe großen Respekt vor Frau Waldhauser, aber vor allem vor den kranken Kindern, die so tapfer sind.“ (Laura Bräu)
Verfasserin: Michaela Sperr, Lehrerin für Sozialkunde und Sozialpraktische Grundbildung am JMF