Ich heiße Fabian und bin 11 Jahre altFabian war immer schon ein etwas anfälliges Kind. Er hatte mit 6 Wochen den ersten Schnupfen. Fabian war 4 Jahre alt, als er immer wieder über Schmerzen in den Knien klagte. Der Kinderarzt meinte, er würde wachsen. Ende September bekam er ungewöhnlich große Windpocken. Von da an rutschte Fabian von einem Infekt in den anderen (Angina, Mittelohrentzündung usw.). Dies zog sich bis Dezember 2001 hin. Er war gerade drei Tage antibiotikafrei, als er erneut fieberte. Wir gingen wieder zum Arzt. Am 10 Dezember wurde endlich eine Blutentnahme durchgeführt. Das Ergebnis bekam ich dann mehr oder weniger am Telefon mitgeteilt. Ich solle mein Kind sofort nehmen und nach Erlangen in die Kinderklinik bringen, da Verdacht auf Leukämie besteht.
In der Klinik angekommen, gab es viele Untersuchungen. Am späten Nachmittag kam dann die Diagnose Leukämie. Man verlegte uns noch am selben Abend auf die Onkologie. In dieser Nacht war nicht an schlafen zu denken. Die Schwestern und Ärzte haben sich sehr bemüht. Es folgten in den nächsten Tagen viele weitere Untersuchungen. Danach gab es die genaue Diagnose „C-ALL Hoch Risiko“. Jetzt konnte die Chemotherapie gezielt eingesetzt werden. Eigentlich müsste Fabian 6 Wochen am Stück in der Klinik bleiben, doch da es Weihnachten war, durfte er für 24 Stunden nach Hause.
Fabian sprach nach einer gewissen Zeit sehr gut auf die Medikamente an, so dass er nicht transplantiert werden musste. Nach einer langen Intensivtherapie folgten Kopfbestrahlungen und ein Jahr Erhaltungstherapie. Fabian war immer derjenige, der uns Kraft gab.
Im März 2006 hatte Fabian starke Rückenschmerzen. Unser Kinderarzt schickte uns gleich in die Klinik, da Fabian durch die starken Medikamente Osteoporose bekommen hatte, könne er sich einen Wirbel angebrochen haben. Dort angekommen, wurde Fabian geröntgt, ein Urintest und ein Blutbild gemacht. Es dauerte eine Ewigkeit, zumindest kam es mit so vor. Wir warteten im Flur, als die diensthabende Ärztin auf uns zukam. Sie meinte, Professor Dr. Holter würde dazu kommen. Eigentlich war jetzt schon wieder klar, um was es ginge.
Am nächsten Tag wurde eine Knochenmarkspunktion bei Fabian durchgeführt. die nun den Rückfall bestätigte. Nun folgen wieder Chemotherapien, die er meistens in der Klinik verbrachte, weil es immer wieder irgendwelche Probleme gab. In den ersten Wochen nach dem Rückfall fragte Fabian mich, warum die blöde Krankheit wieder kommen musste. Ich hatte keine richtige Antwort. Ich sagte ihm nur, dass wir es schon einmal geschafft haben und dass wir es auch dieses Mal schaffen! Am 05. September 2006 wurde er transplantiert, sechs Wochen später durfte er bereits nach Hause.
Im März 2007 ging er anfangs stundenweise in die Schule, doch nach kurzer Zeit wollte er schon voll gehen.
Er hat zwar durch die Medikamente einige Defizite, Schilddrüsenunterfunktion und Osteoporose (er darf keinen Schulsport treiben), doch durch gezielte Krankengymnastik und Ergotherapie geht es ihm sehr gut. Er besucht jetzt die 5. Klasse der Realschule.